Das Putz entfernen ist bei weitem nicht so einfach wie die meisten Leute denken. Welche Fehler es zu vermeiden gibt, welche Werkzeuge sich für dieses Vorhaben eigenen und noch vieles mehr behandeln wir in diesem umfangreichen Ratgeber.
Wann muss der Putz runter?
Nicht selten gehen Heimwerker viel zu übereifrig an die Arbeit. Nicht immer muss der Putz gleich runter von der Wand. Aber wann ist der Zeitpunkt gekommen, wo Hand angelegt werden muss?
Spätestens dann, wenn der Putz nicht mehr tragfähig ist oder durch Feuchtigkeit ausblüht. Sollen hingegen Maler- und Tapezierarbeiten durch geführt werden, muss der Putz nicht von der Hand. Das gleiche gilt, wenn Wärmeschutzplatten verlegt werden sollen. In beiden Fällen reicht eine Glättung des Putzes.
Wann ist welches Werkzeug das Richtige?
Kommen wir nun Eingemachten, der Frage wann man zu was greift. Sollte der Putz lose auf den Mauerwerk auflegen, bietet sich die Arbeit mit Hammer und Meißel an. Hier braucht man kein Werkzeug zu kaufen und die Arbeit geht leicht von der Hand. Zumindest in Sachen Bedienung, ausreichend Kraft in den Armen und Händen sollte hier aber vorhanden sein.
Ist der Putz hingegen noch fest mit dem Mauerwerk verbunden, hilft selbst das Tauschen vom Hammer zum Bohrhammer nicht weiter. Hier müssen härtere Geschütze aufgefahren werden. Bei den meisten Putzarten ist hier die Putzfräse das Richtige Werkzeug. Mit ihr bekommt man den Putz mühelos von der Wand. Handelt es sich allerdings um Roll- oder Dekorputz ist sie nicht die erste Wahl. Hier sollte zum Multiwerkzeug gegriffen werden. Mehr Informationen zu den Multifunktionswerkzeugen finden Sie auch hier.
Vorbereitungen
Bevor man nun mit dem Werkzeug anfangen kann zu arbeiten, sollte man alle Möbel aus dem Raum entfernen. Sollte dies nicht möglich sein, müssen sie gründlich mit Malerfolie und Klebeband abgedeckt werden. Außerdem sollte man aufgrund der starken Staubentwicklung noch einen Mund- und Augenschutz aufsetzen.
Putz entfernen mit Hammer und Meißel
Hier beginnt man mit den Arbeiten in der Raummitte und arbeitet sich langsam in Richtung der Ecken vor. Dafür schlägt man wiederholt mit dem Hammer auf den parallel zur Wand stehenden Meißel. Sobald man den Ziegel sieht, sollte der Meißel am Mauerwerk entlang geführt werden. So ist gewährleistet, dass man das Mauerwerk nicht beschädigt.
Da hier viel Fingerspitzengefühl notwendig ist, sollte man die Handhabung von Hammer und Meißel an einer unauffälligen Stelle im Raum üben. So bekommt man ein Gefühl für den Putz und natürlich auch für die korrekte Bedienung. Außerdem fallen kleine Fehler so nicht gleich ins Auge. Ist die Arbeit erledigt, muss man noch mit einer groben und einer feinen Drahtbürste über das Mauerwerk fahren. So ist gewährleistet, dass sich nach dem Verputzen keine Klümpchen bilden.
Putz entfernen mit Maschinen
Durch den Einsatz von modernen Werkzeugen, kann man sich viel Kraft und auch Zeit sparen. Außerdem kann fester Putz, nicht mit Hammer und Meißel von der Wand geschlagen werden. Daher sollte man in diesem Fall zur Putzfräse oder dem Betonschleifer greifen. Wer viel Ausdauer mit bringt, kann sich auch mit dem Bohrhammer und einem breiten Meißel zwischen 40 und 80 mm probieren. Hier geht man genauso wie oben beschrieben vor.
Will man hingegen lieber eine Putzfräse oder auch einen Betonschleifer einsetzen, gibt es ein paar Dinge, die beachtet werden müssen. Zuerst einmal empfehlen wir den Einsatz einer Putzfräse. Aufgrund der kleinen Fräsräder kommt man schneller voran, als mit dem Schleifteller des Betonschleifers.
Außerdem ist die Bedienung um ein Vielfaches einfacher. Man muss die Wand nämlich nur abfahren. Beim Betonschleifer muss hingegen genau auf die Drehzahl geachtet werden. Des Weiteren muss regelmäßig kontrolliert werden, ob der Schleifteller noch rund läuft. Sollte dies nicht der Fall sein, muss man ihn auswuchten. Insgesamt gesehen gewinnt die Putzfräse aufgrund der einfacheren Handhabung.
Spezialfall: Roll- oder Dekorputz entfernen
Bei diesem Putz handelt es sich um eine Mischung aus mineralischem Putz und Kunstharz. Mit der Putzfräse, dem Betonschleifer oder auch dem Bohrhammer kommt man hier nicht weit. Das Kunstharz ist einfach zu widerspenstig. Selbst wenn nur ein kleiner Anteil im Putz aus Kunstharz besteht, scheitert man mit den klassischen Werkzeugen.
Um diesem Putz auf die Pelle rücken zu können, benötigt man zu Beginn einen mit Wasser durchweichtem Schwamm. Mit diesem trägt man so lange Wasser auf den Putz auf, bis dieser mit dem Durchweichen beginnt. Nun muss man nur noch mit einem Spachtel oder einen Schaber den Putz von der Wand entfernen.
Ist der Kunstharzanteil aber relativ hoch, funktioniert diese Methode nicht richtig. Dann muss zu einem Multiwerkzeug gegriffen werden. Alternativ bietet sich auch einen elektrischer Schaber an. Natürlich muss auch hier der Putz nass ein. Schließlich bedient man sich hier nur der hohen Kraft des Werkzeugs. Ansonsten funktioniert die Methode ja anlog zur Variante mit der Spachtel.
Handelt es sich um besonders grobkörnigen Dekorputz sollte man zur Schleifmaschine greifen. Hier darf der Putz aber auf keinen Fall feucht sein. Das Schleifen geht hierbei genauso von der Hand wie man es vom Holz schleifen gewöhnt ist. Einfach grobes Schleifpapier auflegen und langsam die Wand abfahren. Aber aufgepasst: Das unter dem Putz liegende Mauerwerk darf nicht entfernt oder beschädigt werden.
Unser Fazit
Das Putz entfernen ist keine angenehme Arbeit, aber mit dem richtigen Werkzeug kommt man gut voran. Wer nun eine Putzfräse braucht, sollte sich unsere Bestseller-Liste anschauen. Darin werden die besten und natürlich auch beliebtesten Fassadenfräsen kurz vorgestellt.
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