Federkissen waschen

Junges Mädchen hält Federkopfkissen zum Reinigen
Federkissen waschen ist eine Aufgabe, die man regelmäßig durchführen sollte. | Foto: alenkasm / depositphotos.com

Ein erholsamer Schlaf ist wichtig und häufig nur mit einem geeigneten Kissen möglich. Wer sich bei der Textilausstattung im heimischen Bett für ein Federkissen entschieden hat, muss dieses ebenso wie alle anderen Materialien, regelmäßig reinigen. In diesem Ratgeber wird zusammengetragen, was es beim Waschen zu beachten gibt.

Federn und Daunen sind sehr beliebt, wenn es um die Wahl der Kissenfüllung geht. Sie bestechen nicht nur durch ihre kuschelige Aufmachung, sie bieten außerdem einen ausgezeichneten Schlafkomfort. Bei täglichem Gebrauch ist es nur naheliegend, dass sich irgendwann die ersten Verunreinigungen durch nächtliches Schwitzen, Kopffett oder Makeup-Reste zeigen.

Dann stehen viele Menschen vor der Frage, wie es eigentlich um die Waschbarkeit von Federkissen bestellt ist. Diese Frage wollen wir hier beantworten.

Das Wichtigste in Kürze

Um ein Federkissen waschen zu können, sind

  • eine Waschmaschine
  • ein Trockner
  • ein geeignetes Waschmittel

erforderlich.

Wenn Federn unsachgemäß behandelt werden, kann es passieren, dass diese verklumpen.

Die wärme- und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften würden damit verloren gehen.

Eine Handwäsche ist möglich, allerdings lässt sich das Federkissen nur im Trockner perfekt aufschütteln.

Auf Weichspüler sollte verzichtet werden. Diese Produkte bestehen meistens aus Schlachtabfällen, deren tierische Proteine sich wie ein Film auf jede einzelne Feder legen. Die von Weichspüler umhüllte Feder kann ihrer Funktion nicht mehr nachkommen und somit verkleben.

 

Federkissen waschen: So wird’s gemacht

Wer ein Federkissen waschen will, für den stellen sich gleich mehrere Fragen:

  • Wie sollte ich das Kissen am besten waschen?
  • Gibt es beim Trocknen Besonderheiten zu beachten?
  • Welches Programm sollte ich wählen?
  • Welche Waschtemperatur ist angemessen?
  • Benötige ich einen Trockner?

In diesem Ratgeber sollen die aufgezählten Fragen beantwortet werden. Nachfolgend wird aufgeführt, welches Waschmittel am besten geeignet ist, um ein Federkissen zu waschen und was es sonst noch so zu beachten gibt, um auch weiterhin wie auf Wolken zu schlafen.

 

Jeden Tag begeben wir uns ins Bett und verbringen dort durchschnittlich sieben Stunden, indem wir uns den wohl verdienten Schlaf gönnen. Unser Kopf ruht auf unseren Federkissen und wir verlieren nicht nur Talgreste, sondern auch die bereits erwähnten Hautschuppen. Zusätzlich transpirieren wir in der Nacht. Der Mensch verliert bis zu einem halben Liter Schweiß pro Nacht, welcher unweigerlich in unseren Bett-Textilien landet.

Da das Kopfkissen durch einen entsprechenden Bezug geschützt ist, gelangen natürlich nicht alle abgesonderten DNA-Partikel in die Federn.

Doch im Laufe der Zeit lässt sich die Ansammlung von Hautpartikeln und Schweiß nicht mehr vermeiden und das Kissen bildet ein für Hausstaubmilben optimales Milieu.

Das warme Klima im Bett, abgefallene Hautschuppen und versickerter Schweiß bilden die perfekte Umgebung für das im Verborgenen agierende, aber dennoch lästige Getier. Wir finden die unangenehmen Zeitgenossen primär in unseren Betten. Da die Milben so klein sind, können sie sich gut in unseren Matratzen einnisten.

Im Gegensatz zur Matratze, die nur schwer zu reinigen ist, bietet das Federkissen jedoch den Vorteil, dass man dieses zu Hause waschen kann. Wird das Federkissen gewaschen, lassen sich viele Milben und sogar Bakterien entfernen. Das betrifft auch Verunreinigungen und Allergene, welche sich mit einem Waschgang beseitigen lassen.

Wichtig - Ausrufezeichen Wird der erforderliche Waschgang zu lange hinausgezögert, kann es passieren, dass das Federkissen einen unangenehmen Geruch annimmt.

Spätestens jetzt ist es höchste Zeit das Federkissen zu waschen.

Tipp: Es bietet sich an das Federkissen einmal jährlich, besser sogar halbjährlich, zu waschen.

Wer stark schwitzt, muss sein Federkissen waschen. Am besten mehrmals jährlich.

Allerdings ist es auch nicht ratsam, das Kissen zu oft zu waschen. Die eingefüllten Federn sind sehr empfindlich und können schnell abbrechen. Je öfter das Kissen gewaschen wird, umso schneller zeigen sich die ersten Abnutzungserscheinungen. Die ursprüngliche Funktion geht damit verloren.

Das Gegenteil bedeutet jedoch auch das vorzeitige “Ableben” der Federn. Sind diese zu stark verschmutzt, können sie verklumpen. Das Federkissen ist auch hier nicht mehr in der Lage, seine Funktion zu erfüllen.

Federkissen waschen: So gelingt es Schritt für Schritt

Federn und insbesondere den noch feineren Daunen werden durchweg positive Eigenschaften zugeschrieben. Wird das Utensil pfleglich behandelt, kann es über viele Jahre genutzt werden, um seinem Besitzer einen optimalen Schlafkomfort zu gewährleisten.

Die beste Pflege definiert sich über den Schutz des Federkissens. Wenn mögliche Verunreinigungen in Grenzen gehalten werden, muss das Kissen nicht so häufig in die Waschmaschine und nutzt sich dadurch nicht so schnell ab.

Deshalb sollte das Kissen regelmäßig ausgelüftet werden. Dadurch kann enthaltene Flüssigkeit schneller entweichen, sodass die Federn nicht Gefahr laufen zu verkleben. Ideal ist es, wenn das Kissen vor dem Lüften aufgeschüttelt wird. Auf diese Weise werden die selbstreinigenden Eigenschaften der Federn bestens unterstützt.

Wie kann ich in der Maschine Federkissen waschen?

Damit das Kissen in der Waschmaschine keinen Schaden nimmt, muss das passende Programm ausgewählt werden.

Außerdem sollte das Kissen vor dem Waschgang gründlich überprüft werden.

Dabei achtet man gezielt auf kleine Löcher, welche entstehen, wenn sich die Feder nach außen bohren. Diese sollten nicht herausgezogen werden, da die Öffnung dadurch vergrößert wird. Stattdessen ist es ratsam, die Federn vorsichtig wieder zurückzuschieben. Hier kann eine klassische Nähnadel behilflich sein, um die Füllelemente wieder ins Kisseninnere zu befördern.

Federn sollten nicht lose in die Maschine gelangen, da sie dort erheblichen Schaden anrichten können. Dies lässt sich beim Federkissen waschen jedoch ganz leicht vermeiden, indem ein großes Wäschenetz zum Einsatz kommt.

Beim Kauf eines Wäschenetzes sollte darauf geachtet werden, dass dieses mit einem Reißverschluss ausgestattet ist und ein stabiles Netzgewebe aufweist. Nur so lässt sich in der Trommel das unerwünschte “Umherwandern” der Federn vermeiden.

Das auszuwählende Programm sollte auf pflegeleichte Textilien abgestimmt sein. Moderne Waschmaschinen sind mit den unterschiedlichsten Auswahlmöglichkeiten ausgestattet, womit die Reinigung ganz individuell eingestellt werden kann.

Wichtig ist, dass das Programm eine niedrige Schleuderzahl beinhaltet. Die empfindlichen Federn leiden vor allem während des Schleudergangs, da sie im nassen Zustand leicht abbrechen können. Eine schonende Schleuderzahl definiert sich über 600 oder maximal 800 Umdrehungen pro Minute.

Tipp: Es bietet sich an ein paar Tennisbälle mit in die Trommel zu geben. Diese verhindern, dass die Federn während des Waschgangs zu stark verklumpen. Der permanente Kontakt zum Ball sorgt dafür, dass die Federn immer wieder aufgewirbelt werden.

Das Federkissen sollte stets separat gewaschen werden. Sollten andere Textilien mitgewaschen werden, drücken die Federn patt und quetschen diese unnötig. Die mechanische Belastung wird dadurch verstärkt und das Kissen wirkt schnell abgenutzt.

Vor dem Waschgang sollte unbedingt die Wasch- und Pflegeanleitung des Herstellers gelesen werden. Handelt es sich um ältere Federkissen, dürfen diese meist nur bis 40 Grad gewaschen werden. Neuere Produkte können inzwischen sogar bis 60 Grad gewaschen werden.

Mit welchen Waschmitteln kann ich das Federkissen waschen?

Verboten Das richtige Waschmittel entscheidet über die Lebensdauer von Federkissen. Da es sich bei Federn um ein Naturprodukt handelt, kommen diese nur bedingt mit den im Handel angebotenen Waschmitteln zurecht.

Moderne Vollwaschmittel sind mit einer Vielzahl chemischer Verbindungen angereichert:

  • Bleichmittel
  • Tenside
  • Wasserenthärter
  • Enzyme
  • Duftstoff

Vor allem Enzyme und Bleichmittel setzen den Federn zu. Sowohl Federn als auch Daunen sind mit einer natürlichen Fettschicht umhüllt. In Waschmitteln enthaltene Fettlöser können diese Schutzschicht zerstören.

Wichtig - Ausrufezeichen Um ein Federkissen waschen zu können, sollte deshalb nur ein spezielles Fein- oder Vollwaschmittel verwendet werden. Inzwischen werden sogar Daunenwaschmittel angeboten, welche noch besser auf die sensiblen Eigenschaften der Federn abgestimmt sind. Diese Produkte schützen die Fettschicht, indem sie ganz bewusst rückfettend wirken.

 

Klassische Feinwaschmittel oft nicht ausreichend

Handelt es sich um ein Federkissen aus dem unteren Preissegment, ist ein klassisches Feinwaschmittel nicht ausreichend. Dies hat den Hintergrund, dass die eingefüllten Federn nicht mit der Qualität von Daunen vergleichbar sind. Waren die Kissen einige Jahre im Einsatz, ist es ratsam diese auszutauschen.

Sofern allerdings eine hochwertige Daunenfüllung umgesetzt wurde, kann das Kissen ruhig noch zehn Jahre im Einsatz bleiben.

Weichspüler sollte wie oben beschrieben keinesfalls mit den Federn in Berührung kommen.

Frische saubere Kissen
Aus hygienischen Gründen sollte man Federkissen regelmäßig waschen | Foto: belchonock / depositphotos.com

 

Federkissen waschen und richtig trocknen

Wer sein Federkissen waschen will, läuft schnell Gefahr, der Trocknung zu wenig Beachtung zu schenken. Der Waschgang verläuft meistens ohne Probleme. Doch damit ist die Sache noch nicht erledigt.

Wer sein Federkissen jetzt einfach auf den Wäscheständer legt und wartet, dürfte sich über den getrockneten Zustand ärgern. Die Federn werden beim Waschen stark aneinandergedrückt. Zudem haben sie sich mit Wasser vollgesaugt und können nun leicht verkleben. Im getrockneten Zustand ist es deshalb sehr schwer, die Feder wieder zu separieren.

Dies lässt sich vermeiden, indem das Federkissen in einem Trockner behandelt wird. Das Kissen sollte im Trockner nur mit der niedrigsten Temperatur belastet werden. Das betrifft alle Kissen. Ganz gleich, ob neue oder alte Federn. Es ist wichtig, dass die Wärme nur dosiert wirkt. Andernfalls kann es passieren, dass die Federn zu schnell trocknen und somit leichter abbrechen.

Der Trockner sorgt dafür, dass die Federn permanent durcheinandergewirbelt werden und somit nicht verklumpen. Und auch hier bieten sich ein paar Tennisbälle an, um den Effekt noch zu verstärken. Tennisbälle schaden weder den Federn noch der Trockner-Trommel.

Tipp: Das perfekte Ergebnis lässt sich mit einer Programmunterbrechung am Trockner erzielen. Nach etwa 30 Minuten sollte der Vorgang pausiert werden, um das Kissen mit der Hand aufzuschütteln. Die bis dahin in den Ecken angesammelten Federn vermischen sich auf diese Weise erneut mit der restlichen Füllung.

Nach dem Trocknungsprozess können die Daunen noch Restfeuchtigkeit aufweisen. Bei der niedrig eingestellten Temperatur lässt sich dies auch nicht vermeiden. Deshalb kommt zusätzlich ein Wäscheständer zum Einsatz. Das Kissen sollte auf den Trockner gelegt werden. Während der restlichen Trocknungsphase ist es ratsam, das Kissen immer wieder aufzuschütteln. Die Kissenhülle sollte erst dann übergezogen werden, wenn das Kissen vollständig durchgetrocknet ist.

Restfeuchte begünstigt nicht nur Schimmelbildung sondern auch die Ausbreitung von Bakterien.

Professionell das Federkissen waschen lassen

Handelt es sich um ein sehr hochwertiges Kissen, kann es auch die professionelle Reinigung eine gute Alternative sein.

Die Reinigung vor Ort gestaltet sich etwas anders als in der heimischen Waschmaschine. Viele Reinigungsunternehmen setzen bei der Feder-Reinigung auf Hitze durch Dampfeinwirkung. Der heiße Wasserdampf ermöglicht eine besonders schonende Reinigung.

Einige Unternehmen bieten zudem die Überprüfung oder auch den Austausch der Federn an. Dabei sollte aber unbedingt in Erfahrung gebracht werden, ob die Federn nur zum Teil oder vollständig ausgetauscht werden.

Sollte nur ein Teil der Federn durch neue frische Federn ausgetauscht werden, sind diese schon nach kurzer Zeit kontaminiert. Sobald die Federn mit verschimmelten Federn in Berührung kommen, werden die Schimmelsporen schnell übertragen, indem sich der Pilz ausbreitet. Schon nach kurzer Zeit wäre ein weiterer Austausch erforderlich, um den Befall zu eliminieren.

Damit ist diese Dienstleistung nicht mehr wirtschaftlich. Dasselbe gilt für den kompletten Austausch: Wer die Upcycling-Option des geleerten und ebenfalls kontaminierten Kissenbezugs außer Acht lässt, kann auch gleich eine Neuanschaffung in Betracht ziehen.

Eine weitere Möglichkeit ist der Austausch von gebrochenen Federn. Dazu wird das Kissen auf Wunsch fachmännisch geöffnet und die Füllung wird entnommen. Bei der Überprüfung der einzelnen Federn werden gebrochene Elemente aussortiert und durch neue Federn ersetzt.

Diese Dienstleistung hat natürlich ihren Preis und rentiert sich daher nur bei hochwertigen Kissen.

In Bezug auf Decken sieht die Sache anders aus. Eine hochwertige Daunendecke weist ein anderes Verhältnis zwischen Anschaffungspreis und Reinigungskosten auf. Des Weiteren haben nasse Daunendecken auch ein entsprechendes Gewicht und andere Abmessungen, weshalb die Reinigung zu Hause nicht mehr so leicht umsetzbar ist.

Reinigungen welche sich auf Federn spezialisiert haben, sind meistens im Besitz von großen Waschmaschinen und ebenso großen, professionellen Trocknern.

Federkissen waschen und Encasing aufziehen

Encasings helfen dabei, die Beschwerden durch Milben zu lindern.

Bis vor einigen Jahren wurden kaum Empfehlungen von Federkissen ausgesprochen. Zumindest nicht im Zusammenhang mit Allergien.

Dies hat den einfachen Hintergrund, dass man Federn und Daunen lange Zeit nur bis 40 Grad waschen durfte. Neue Produkte lassen sich auch bei 60 Grad waschen, womit die Ausbreitung der unerwünschten Hausstaubmilben eingedämmt werden kann.

Inzwischen wird im Handel auch Allergiebettwäsche angeboten. Die songenannten Encasings lassen weder Hautschuppen in die eine Richtung, noch Milbenkot in die andere Richtung durch und helfen daei, den Kontakt zu den Ausscheidungen der Milben zu vermeiden.

Fazit zu Federkissen waschen

Wer seine Federkissen waschen und dabei alles richtig machen, sollte mit den obigen Tipps gut beraten sein. Grundsätzlich handelt es sich nicht um ein Hexenwerk.

Dennoch sollte beachtet werden, dass kein Weichspüler im Fach und keine Feder in der Trommel landet. Tennisbälle schützen vor Verklebungen und ein Wäschetrockner erledigt den Rest. Wer das richtige Programm einstellt, die Schleuderzahl und die Temperaturen niedrig hält, erledigt am Wäscheständer nur noch das Finetunig. Kissen auflegen, trocknen lassen und zwischendurch immer wieder aufschütteln. Ein- bis zweimal jährlich durchgeführt, kann diese Pflegeanleitung dabei behilflich sein, die Federkissen noch viele Jahre zu erhalten.

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