Badezimmer nachrüsten: inspirierende Tipps

Pixabay.com © La-Belle-Galerie CCO Public Domain | Holzmöbel eignen sich für ausnahmslos alle Räumlichkeiten einschließlich Badezimmer.

Das Bad war früher der Raum eines Hauses oder einer Wohnung, dem am wenigsten Beachtung geschenkt wurde. Funktionalität stand an erster Stelle, ein attraktives Ambiente spielte in der Regel keine Rolle. Mittlerweile ist ein deutlicher Wandel eingetreten, denn wir nutzen das Badezimmer nicht nur für unsere körperliche, sondern auch mentale Gesundheit. Wir gestalten individuelle Ruheoasen, die uns neben Komfort Entspannung bieten und in denen wir unsere Vitalität stärken. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten der Nachrüstung, sei es, um die Optik aufzubessern, mehr Annehmlichkeiten zu schaffen oder eine altersgerechte Ausstattung zu integrieren.

Pixabay.com © shadowfirearts CCO Public Domain | Immer mehr Menschen legen großen Wert auf eine individuelle, schicke und komfortable Badezimmergestaltung.

Die Deutschen und ihr Badezimmer

Wie sich aus nachstehender Statistik ergibt, investierten deutsche Bundesbürger im Jahr 2017 durchschnittlich 12.200 Euro in die Badsanierung. Gemäß einer Umfrage im selben Jahr beabsichtigten 42 Prozent, den Austausch oder die Neuanschaffung von Armaturen und Badezimmermöbeln, insbesondere Spiegelschränken. Während es sich bei ihnen um verhältnismäßig geringe Ausgaben handelt, belastet ein altersgerechter Umbau das Haushaltsbudget deutlich stärker. Er lohnt sich jedoch zweifach: Zum einen erleichtert er älteren Menschen das Leben, zum anderen sorgt er für eine Wertsteigerung der Immobilie.

Dank der Niedrigzinspolitik, die seit der Rezession im Jahr 2008 von der EZB betrieben wird, ist es vielen Menschen möglich, durch eine Kreditaufnahme größere Ausgaben zu finanzieren. Die weit verbreitete Meinung, dass ältere Personen kein Darlehen erhalten, ist längst überholt. Zwar ist der Kreditrahmen häufig eingeschränkt, jedoch bewilligen einige Banken auch bei einer niedrigen monatlichen Rente oder einem geringen Einkommen die Geldaufnahme. Zu den Grundvoraussetzungen zählen unter anderem:

  • Wohnort in Deutschland
  • gesicherte Rente
  • angemessenes Verhältnis von Ausgaben und Einnahmen
  • sehr gute Bonität
  • geringere Kredithöhe (bis zu 10.000 Euro)

Je nach Geldinstitut besteht meist eine Altersgrenze von 75 bzw. 80 Jahren. Für alle potentiellen Kreditnehmer, gleich welchen Alters, empfiehlt es sich, zunächst einen Online-Kreditvergleich vorzunehmen. Einfach und in wenigen Minuten erhält man individuelle, auf die persönlichen Begebenheiten zugeschnittene Angebote. Er ist unverbindlich und hat keinen Einfluss auf den Schufa-Score.

Tipps für die Gestaltung eines seniorengerechten Badezimmers

Je nach bestehender Badezimmereinrichtung reichen die möglichen Nachrüstungen von einzelnen Elementen bis zum Komplettumbau. Die wichtigsten Punkte, die grundsätzlich beachtet werden sollten, haben wir nachstehend zusammengestellt.

Preisvergleiche anstellen

Ebenso wie bei der Kreditauswahl empfiehlt sich ein Preisvergleich bezüglich der ins Auge gefassten Neueinrichtungen für das Badezimmer. Bestenfalls zieht man ein fachlich versiertes, regionales Unternehmen  zu Rate. In der Regel wird eine umfangreiche Beratung geboten, darüber hinaus erhält man meist interessante Informationen über mögliche Zuschüsse von staatlicher Seite.

Kosten für ein altersgerechtes Badezimmer

Ebenso vielfältig wie die Alternativen zum Umbau sind die Kosten, die sich selbstverständlich auch nach der jeweiligen Anpassung richten. Ein grober Rahmen für bestimmte Maßnahmen stellt sich wie folgt dar:

  • Waschbecken, behindertengerecht: ab 250 Euro (ohne Montage)
  • Badewannenlift: 350 bis 1.000 Euro
  • Badewannenkissen: 1.000 bis 1.500 Euro
  • Sitzbadewanne: 1.000 bis 3.000 Euro
  • vorhandene Badewanne zur Dusche umbauen: ab 2.500 Euro
  • höhenverstellbares, barrierefreies WC: 2.500 bis 4.500 Euro
  • barrierefreie Dusche: ab 5.000 Euro (inklusive Fliesenverlegung)
  • Komplettumbau bzw. -sanierung: 8.000 bis 10.000 Euro

Übernahme von Hilfsmitteln durch Krankenkasse

Für einige Hilfsmittel, die im altersgerechten Badezimmer häufig Verwendung finden, trägt die Krankenkasse die Kosten. Dies gilt beispielsweise für Badewannensitze, Dusch-WCs sowie Stütz- und Haltegriffe. Grundvoraussetzung ist die Ausstellung einer Bescheinigung durch den Arzt, die die Notwendigkeit der entsprechenden Hilfsmittel bestätigt.

Zuschuss für Komplettausbau seitens der Pflegekasse

Im Rahmen von das Wohnumfeld verbessernde Maßnahmen bezuschusst die Pflegekasse eine Sanierung mit bis zu 4.000 Euro. Je nach Anzahl der pflegebedürftigen Menschen eines Haushaltes kann sich dieser Betrag auf bis zu 16.000 Euro erhöhen.

Bewegungsfreiheit im Badezimmer

Ausreichend Platz im Bad ist für ältere Menschen ein wichtiger Aspekt. Gehhilfen oder Rollstühle lassen sich nur sicher nutzen, wenn genügend Raum vorhanden ist. Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass möglicherweise Pflegepersonal zum Einsatz kommt, das ebenfalls eine gewisse Bewegungsfreiheit benötigt.

Höchstmögliche Sicherheit

Zu den wichtigsten Bestandteilen für die sichere Nutzung eines Badezimmers gehören Halte- und Stützgriffe, ein rutschfester Bodenbelag, eine gute Beleuchtung sowie die feste Verschraubung von Mobiliar an den Wänden.

Ebenerdige Dusche

Sie ist perfekt für die besonderen Erfordernisse älterer Menschen, denn Kanten und Erhöhungen bergen ein größeres Unfallrisiko. Weiterhin sollten Duscharmaturen leicht und möglichst einhändig bedienbar sein. Zudem sorgt ein mobiler Sitz für Komfort und Sicherheit.

Waschtische ohne Unterbau

Damit Senioren im Rollstuhl oder auf einem Sitz das Waschbecken problemlos nutzen können, sollte auf einen Unterbau verzichtet werden. Ein in die Wand eingelassenes Unterputzsiphon sorgt gleichfalls für Beinfreiheit.

Erleichterung durch Einsatz innovativer Techniken

Ältere Menschen profitieren in vielen Bereichen von der modernen Technik:

  • Aktivieren von Lichtquellen im Badezimmer durch Bewegungssensoren
  • Zeitschaltuhren für Fußboden- und weitere Heizung
  • Elektrische Rollläden mit Fernbedienung
  • per Knopfdruck steuerbare Armaturen
  • WC, dass sich stufenlos einstellen lässt und bestenfalls mit einer Dusch- sowie Reinigungsfunktion ausgestattet ist
Pixabay.com © midascode CCO Public Domain | Älteren Menschen bringt eine ebenerdige Dusche deutliche Erleichterung.

Umgestaltung Badezimmer in eine Wohlfühloase

Eine breit gefächerte Auswahl an unterschiedlichen Maßnahmen steht zur Verfügung, die das Bad zu einem einladenden Wohlfühlort machen. Je nach eigenem Geschmack lässt es sich individuell gestalten. Nachstehende Ideen zählen zu den beliebtesten Varianten.

Fußbodenheizung nachrüsten

Bei den niedrigen winterlichen Temperaturen in Deutschland kommen wir kaum ohne eine Heizmöglichkeit im Badezimmer aus. Auch wenn diese effizient ist, bleibt oftmals der Boden unangenehm kalt, insbesondere bei Altbauten. Eine Fußbodenheizung bietet nicht nur persönlichen Komfort, sondern ermöglicht gleichzeitig die Senkung der Raumtemperatur. Sie kann sowohl Heizkörper in einem Bad ersetzen als auch in Kombination mit diesen betrieben werden. Fußbodenheizungen erfordern zwar zunächst eine höhere Investition, jedoch sind die Betriebskosten vergleichsweise gering. Ihre weiteren Vorteile sind:

  • Raumgewinn, da mehr freie Wandfläche verfügbar ist
  • für verschiedene Fußbodenbeläge, darunter Keramik-, Naturstein- und Fliesenböden geeignet
  • ideal für Allergiker, da das Reinigen verstaubter Heizkörper wegfällt
  • Verlegung auch von Heimwerkern möglich, wobei das Anschließen einem Fachmann überlassen werden sollte

Neue Armaturen

Vielen Badezimmerarmaturen sieht man ihr hohes Alter auf den ersten Blick an. Selbst bei regelmäßiger Pflege erstrahlen sie nicht mehr in vollem Glanz, tropfen oder die Warm- und Kaltwasserknöpfe drehen sich nur noch schwerfällig. Teilweise lassen sie sich wieder in Schwung bringen, allerdings lohnt sich der Aufwand oft kaum, denn neue Armaturen gibt es auch zu günstigen Preisen. Sie amortisieren sich schnell, da – beispielsweise bei Waschbecken – eine Wassereinsparung von bis zu 60 Prozent im Raum steht.

Wellness-Feeling genießen

Ein einfaches Badezimmer in eine Wellness-Oase zu verwandeln, liegt seit einigen Jahren im Trend. In den eigenen vier Wänden Tiefenentspannung zu finden, ist ein besonderer Luxus, der uns erholsame Zeiten im stressigen Alltagsleben ermöglicht. Ob kleinere oder größere Veränderungen, sie lassen uns ausnahmslos angenehme Wellness-Erlebnisse genießen. Beliebt sind unter anderem:

  • Duschbrausen mit unterschiedlichen Funktionen, darunter Modelle, deren Wasserstrahl einem natürlichen Regen ähnelt
  • Badewanne mit Whirlpool-Funktion
  • Dampfdusche oder -bad
  • Infrarotkabine (bereits mit einer Grundfläche von einem Quadratmeter erhältlich)
  • Sauna (kleinere Ausführungen mit einer Grundfläche von weniger als zwei Quadratmeter stehen im Angebot)

Entspannende Badezimmeratmosphäre schaffen

Mit der passenden Raumatmosphäre steht und fällt der Erholungswert. Im Badezimmer spielen dabei vor allem architektonische Details sowie die richtige Beleuchtung die Hauptrollen. Beispielsweise eine geschwungene Wand vermittelt ein weiches Flair, das die Ausstrahlung auf eine neue Ebene der Entspannung hebt. Befindet sie sich hinter einer frei stehenden Badewanne, entsteht ein Gefühl von Privatsphäre.

Die perfekte Lichtgestaltung im Badezimmer zu konzipieren, stellt eine kleine Herausforderung dar. In der Regel werden an sie unterschiedlichste Ansprüche gestellt. So legen viele Menschen morgens Wert auf starke Helligkeit zum Aufwachen, naturnahes Licht zum Stylen sowie Schminken und warme Lichtquellen zum Entspannen. Gleichzeitig muss das Augenmerk auf Sicherheit liegen. Die ideale Badezimmerbeleuchtung besteht aus Grund-, Zonen- sowie Akzentlicht, die eine harmonische Gesamtkomposition ergeben.

  • Grundbeleuchtung – sie ist unersetzlich für die sichere Orientierung, empfehlenswert sind Einbaustrahler und LED-Panels, die gleichzeitig für das morgendliche Zurechtmachen geeignet sind
  • Zonenbeleuchtung – es gibt unzählige attraktive Wandleuchten, die jeden gewünschten Bereich mit einer Extraportion Licht versorgen; häufig kommen sie rund um das Waschbecken und den Spiegel zum Einsatz
  • Akzentbeleuchtung – sie dient insbesondere der Auflockerung der Badezimmeratmosphäre, wobei indirektes Licht im Vordergrund steht, das in der Regel als außergewöhnlich gemütlich wahrgenommen wird; LED-Stripes, die es in verschiedenen Farben gibt, reflektieren das Licht von der Wand und werfen es in den Raum zurück; bestenfalls bringt man sie in Nischen oder hinter Badmobiliar an

Kleine Details mit großer Wirkung

Spiegel und helle Wandfarben lassen ein Badezimmer optisch größer erscheinen. Erstere sind auch in der chinesischen Einrichtungslehre Feng-Shui vertreten. Demnach sollte ein etwa 15 x 15 Zentimeter großer Spiegel an der Außenseite der Badezimmertür befestigt werden. Mit dem Eintreten wird ein lebendiges, positives Flair aktiviert. Die klassische, durchweg reinweiße Farbwahl ist mittlerweile out. Vielmehr sind verschiedene Blaunuancen in Kombination mit Weiß sowie sanfte Pastelltöne angesagt. Für eine einladende Wohlfühlatmosphäre sorgt Apfelgrün, gleiches gilt für Creme- und Elfenbeinweiß.

Um die behagliche Ausstrahlung eines Badezimmers um ein Weiteres zu erhöhen, bietet sich die Integration von Holzelementen an. Sie strahlen Natürlichkeit, Wärme und Behaglichkeit aus. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit, sollten harte Holzarten ausgewählt werden. Besonders strapazierfähig und robust sind unter anderem:

  • Ahorn
  • Birke
  • Buche
  • Douglasie
  • Erle
  • Esche
  • Fichte
  • Kiefer
  • Lärche
  • Kirsche
  • Nussbaum
  • Teakholz
Pixabay.com © La-Belle-Galerie CCO Public Domain | Holzmöbel eignen sich für ausnahmslos alle Räumlichkeiten einschließlich Badezimmer.

Unordentlichkeit im Badezimmer, zum Beispiel durch herumliegende Seifen oder Zahnbürsten, bringen Unruhe in die Wohlfühloase. Erstere hängt man am besten an Wandhaken oder ähnlichem auf. So verunstalten sie zum einen nicht die Waschbecken- und Badewannenränder, zum anderen können sie problemlos trocknen. Für Duschgel, Shampoo und Co. sollte genügend Stauraum vorhanden sein. Zu den Klassikern im Badezimmer gehört der Spiegelschrank, der jedoch nur über ein eingeschränktes Platzangebot verfügt. Für die Unterbringung von Utensilien empfehlen sich darüber hinaus Eckhängekörbe, Waschbecken-Unterschränke sowie Regale mit geringer Tiefe.

Um der Wohlfühloase den letzten Schliff zu verleihen, können verschiedene Grünpflanzen integriert werden. Sie bestechen nicht nur durch ihre natürliche Optik, sondern verbessern auch das Raumklima. Damit die Pflanzen sich wohlfühlen und gedeihen, sollten ihre jeweils individuellen Ansprüche erfüllt werden. Handelt es sich um ein dunkles Badezimmer, eignen sich beispielsweise die Zamie, Efeutute, der Nestfarn sowie die Schuster- und Bergpalme. Die Aloe Vera, Herzblatt-Pflanze, der Bogenhanf und Schwertfarn hingegen benötigen eine lichtdurchflutete Atmosphäre.

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