Die Hobby-Werkstatt effizient einrichten

Sichtlagerkasten für die Werkstatt
Sichtlagerkasten für die Werkstatt | Foto: Kruizinga.de

Was im ländlichen Bereich völlig üblich ist, kann auch im Keller der Stadtwohnung funktionieren: die Hobby-Werkstatt. Für manche nicht wegzudenken, für andere eine Besonderheit, ist die kleine Werkstatt unter dem eigenen Dach hilfreich für kleine Reparaturen, aber auch Bastelstube für so manches Geschenk und auch ein Ort, an dem es sich allein oder auch zu zweit wunderbar beim Heimwerken entspannen lässt. Meist ist die Werkstatt nicht allzugroß. Daher unser Ratgeber wie man eine Werkstatt effizient einrichten kann.

Doch wie richtet man solch ein Hobby-Werkstatt am besten ein?

Was benötigt wird, kommt natürlich darauf an, was dort erledigt werden soll und in welchem Umfang. Aber natürlich hängt die Einrichtung auch vom Platz ab, der zur Verfügung steht. Das kann der Keller ebenso sein wie eine Garage, ein Gartenhaus oder ein Raum auf dem Dachboden, der dafür hergerichtet wird. Wichtig ist nur Weniges: er muss gut zugänglich sein, sollte heizbar sein und ein Fenster haben. Das ist zur Belüftung wichtig, da man doch in der Regel auch mit Farben arbeitet, die dann ausdünsten sollten. Ein zusätzlicher Pluspunkt ist es, wenn sogar ein Waschbecken vorhanden ist. Vielleicht ist dies möglich, weil der Wasseranschluss vom (Hobby-) Keller in die Wohnung führt?

Das ist noch wichtig

Es gibt allerdings noch ein paar Dinge, auf die beim Einrichten geachtet werden sollte. Was auf alle Fälle benötigt wird sind Steckdosen, und davon gleich mehrere. Da dies in der Regel nicht zu beeinflussen ist, kann man sich mit Steckdosenleisten behelfen. Hier ist es ratsam, solche zu erwerben, die mit einem zusätzlichen Schalter zu bedienen sind. Die können dann nach getaner Arbeit einfach ausgeschaltet werden. Am besten schraubt man diese an die Wand oder auf den Tisch, so sind sie stabil und die Kabel liegen nicht wirr auf dem Tisch, wenn man sie mit Hilfe von Elektroschellen oder wenigstens Kabelbindern einigermaßen akkurat verlegt.

Herzstück der Werkstatt ist eine Werkbank. Die kann gekauft sein, aber es tut auch ein ausrangierter Schreibtisch oder eine Platte auf Böcken. Wichtig ist hier nur, dass das Ganze stabil und in der richtigen Höhe ist. Denn darauf werden möglichst ein Schraubstock und eine Ständerbohrmaschine montiert.

Platz für Werkzeug und Kleinmaterial

Drahtkorb für die Werkstatt
Drahtkorb für die Werkstatt | Foto: Kruizinga.de

Unabdingbar sind Regale und Schränke für Werkzeug und Kleinmaterial. Regale sind aus dem Baumarkt ideal, weil diese stabil genug sind und die Ablagen in der Höhe verstellbar. Wenn möglich, sollte dafür der zur Verfügung stehende Platz an den freien Wänden genutzt werden. Idealerweise werden diese völlig mit Regalen bedeckt, denn der Platz im Regal reicht erfahrungsgemäß nie aus.

Einen Teil der Regale sollte man dann mit Boxen bestücken, die es in Baumärkten aus Kunststoff in verschiedensten Farben und Größen gibt. Sie sind stapelbar und im Gegensatz zu einfachen Stapelboxen so konzipiert, dass man dennoch an den Inhalt heranreichen kann. Sie werden dann mit Schrauben, Nägeln und anderem Kleinmaterial bestückt, welches immer wieder gebraucht wird.

Auch kleine Werkzeuge, die nicht handrecht über der Werkbank benötigt werden, finden hier ihren Platz.

Der größte Teil des üblichen Werkzeuges sollte an der Wand über der Werkbank hängen, sodass es jederzeit griffbereit ist.

Dafür gibt es fertige Wände, die mit Löchern zum Einhängen ausgestattet sind. Aber das ist teuer und muss gar nicht sein. Ebenso können MDF- oder OSB-Platten angebracht werden, an denen dann die Werkzeuge mit Nägeln aufgehängt werden.

Weitere nützliche Einrichtungen

Ist genügend Platz vorhanden lohnt es sich zudem, einen Schreibtisch in die Werkstatt zu stellen. Hier befinden sich Papier und Stifte, Lineal und dergleichen, was für Skizzen, Berechnungen und Merkzettel hilfreich ist. Auch ein Stuhl sollte verfügbar sein. Mitunter gibt es kleine, knifflige Aufgaben, die man gern im Sitzen erledigen kann.

Und ein „Einrichtungsgegenstand“ ist ebenfalls zu empfehlen: ein Werkzeugkoffer. Diese gibt es mit und ohne Inhalt. Hierin sollte alles Platz finden, was üblicherweise benötigt wird, wie Hammer, ein Bit-, und ein Schraubendrehersatz, eine Kneifzange, ein Inbus-Schlüsselsatz und vieles mehr. So kann man mit dem Koffer schnell am Einsatzort sein, und hat das Nötigste griffbereit, wenn in der Wohnung, am Auto oder irgendwo sonst eine kleine Reparatur anfällt.

Auch eine gute Beleuchtung ist in der Werkstatt von Nöten. Das sollten Lampen sein, die eine hohe Leistung erbringen und den Raum gut ausleuchten. Zudem ist eine Lampe an der Werkbank sinnvoll, die direkt auf die Arbeit gutes Licht bringen kann.

Dieses Werkzeug ist nötig

Wer ganz neu mit der Werkstatt startet, und noch kein Werkzeug zur Verfügung hat, kann sich mit nachfolgender Liste einen kleinen Überblick verschaffen, was am nötigsten gebraucht wird. Mit der Zeit wird immer mehr dazukommen, und die Ausstattung vervollständigt.

An Werkzeug sollte unbedingt vorhanden sein:

  • Hammer (mindestens zwei in unterschiedlichen Größen)
  • Schrauben-Schlüssel in verschiedenen Größen (gibt es als Satz zu kaufen)
  • Schraubendreher in unterschiedlichen Größen oder/und ein Akku-Schrauber mit entsprechenden Bit-Sätzen in Schlitz, Kreuz und Torx
  • Inbus-Schlüssel-Satz
  • Säge (hier empfiehlt sich eine sogenannte Kapp-und Gehrungssäge. Diese ist elektrisch und kann sowohl kleine, feine Schnitte als auch Gröbere machen, je nach montiertem Blatt
  • Stichsäge
  • Bohrmaschine (entweder die im Bohrständer zum Herausnehmen oder eine Zweite)
  • Zangen (Kneifzange, Rohrzange, Kombizange)
  • Schleifpapier in verschiedenen Körnungen
  • Wasserwaage (übliche Länge ein Meter, für den Werkzeugkoffer eventuell noch eine Kleinere)
  • Zollstock und Maßband (ein Maßband ist hilfreich, wenn ein Innenmaß genommen werden muss)

Wichtig sind beim Heimwerken auch diverse Sicherheitsmaßnahmen. Deshalb sollte zum Schutz auch das eine oder andere vorhanden sein, was im Bedarfsfall benutzt wird:

  • Schutzbrille
  • Staubmaske
  • Arbeitshandschuhe für grobe Arbeiten
  • Arbeitsschutzschuhe

Weitergehende Schutzausrüstungen wie Gehörschutz oder Schnittschutzkleidung sind in der Regel in der Hobbywerkstatt nicht nötig, aber müssen unbedingt benutzt werden, wenn beispielsweise mit einer Kettensäge gearbeitet wird.

Wer etwas Geld in die Hand nehmen möchte und den Platz dafür hat, kann sich bezüglich des Werkzeugs auch einen Werkzeugwagen zulegen. Dies sind Container auf Rädern, ähnlich, wie man sie auch als Schreibtisch-Container kennt. Sie haben Schübe, die, je nach Modell, mit Werkzeug gefüllt sind oder die dafür vorgesehenen Einlagen aus Schaumstoff haben.

Sonstige Tipps

Wer seine Werkstatt im eigenen Haus unterbringen kann, der sollte in Erwägung ziehen, ob er nicht ein Vordach oder ein Carport nutzen kann, um Arbeiten wie Schleifen oder Streichen auch mal im Freien zu erledigen. Für diesen Zweck ist es hilfreich, zwei Böcke zu kaufen (klappbar, aus Metall oder Holz, im Baumarkt erhältlich). Diese können dann wahlweise dort aufgestellt werden, wo sie benötigt werden. Wird eine Tischplatte benötigt, kann eine OSB-Platte oder hilfsweise ein ausrangiertes Türblatt darübergelegt werden, sodass auch kleinere Arbeiten dort draußen möglich sind.

Die Werkstatt sollte überdies abschließbar sein. Denn wenn Kinder diese unbefugt betreten, kann dies fatale Folgen haben. Schließlich gibt es in einer Werkstatt viele gefährliche Arbeitsgeräte, die keinesfalls in Kinderhände gehören, zumindest nicht ohne Aufsicht.

Außerdem: Bei der Einrichtung der Werkstatt sollte darauf geachtet werden, dass noch genügend Platz bleibt, um sich frei zu bewegen. Wer an der Werkbank keine Möglichkeit hat, auch in einer Gefahrensituation einen Schritt zurückzutreten, arbeitet gefährlich. Also bei allen praktischen Einrichtungen und gern gesehenen Regalen und Schränken: es muss genügend Platz bleiben, um zu arbeiten, sich frei zu bewegen und auch ein größeres Werkstück bewältigen zu können.

Eine Hobby-Werkstatt ist auf alle Fälle eine gute Idee, nicht nur für all jene, die an Haus und Hof viel selbst machen. Auch in der Stadt oder in einer gemieteten Wohnung kann es sich lohnen, die eine oder andere Reparatur selbst zu erledigen und sich handwerklich zu betätigen, zumal das großen Spaß machen kann. Voraussetzung ist die richtige Ausstattung, mit der es sich gut arbeiten lässt, und bei der auch die Verletzungsgefahr gering ist. Daher sollte auch bei der Anschaffung von Werkzeug auf Qualität geachtet, und nicht unbedingt das Preiswerteste gekauft werden.

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