Die Trauermücke wird oft mit der Fruchtfliege verwechselt und daher falsch bekämpft. In Wohnungen und in Gewächshäusern können Trauermücken bei starker Vermehrung schnell lästig werden. Ihre Larven können Schäden an Pflanzen hervorrufen, da sie sich unter anderem von Pflanzenwurzeln ernähren. Zur biologischen Bekämpfung werden Nematoden, Gelbtafeln und Raubmilben eingesetzt.
Was sind Trauermücken?
Trauermücken haben eine Größe von 1 bis 7 mm, haben einen schmalen, schwarzen Körper, lange Beine, lange Fühler sowie schwarze Flügel. Die etwa 6 bis 7 mm langen Larven der Trauermücken sind ebenfalls schlank, grauweiß gefärbt, unbehaart und haben eine schwarze Kopfkapsel. Charakteristisch ist ihre Art zu fliegen, die man als tänzelnd oder taumelnd beschreiben könnte. Weltweit gibt es viele unterschiedliche Arten von Trauermücken.
Welche Schäden können durch Trauermücken entstehen?
Manchmal vermehren sich Trauermücken massenhaft in der Erde von Topfpflanzen. Die herumschwirrenden Trauermücken können sehr lästig sein. Bei einem massenhaften Befall können Schäden an Zimmerpflanzen auftreten.
Die massenhafte Vermehrung der Plagegeister wird meist auch von einer Schimmelbildung in der zu feuchten Erde begleitet.
Die Ausdünstungen der Schimmelpilze verschlechtern die Atemluft.
Wie äußert sich die Schädigung durch Trauermücken bei Pflanzen?
Da sich die Larven der Trauermücken unter anderem von den Wurzeln ernähren, nehmen sie insbesondere Stecklingen und Keimlingen einen Teil ihrer noch geringen Wurzelmasse weg und mindern ihre Überlebenschancen.
Bei robusten Pflanzen können infolge von Schädigungen der Wurzeln Bakterien leichter eindringen.
Zu den Symptomen eines Trauermückenbefalls gehören:
- Absterben von Stecklingen und Jungpflanzen,
- Hohlfraß von Stängeln,
- Befall der Pflanzen mit kleinen, weißen Larven.
Was unterscheidet Trauermücken von Fruchtfliegen?
Im Gegensatz zur Fruchtfliege (auch Essigfliege oder Obstfliege genannt) besitzt die Trauermücke lange schwarze Fühler, große schwarze Flügel und lange schwarze Beine.
Die Fruchtfliege fliegt im Zickzackflug, während sich die Trauermücke geradlinig fortbewegt, wobei sie schwerfällig tänzelt und taumelt.
Das deutlichste Unterscheidungsmerkmal ist jedoch der Aufenthaltsort der Tiere: Während Fruchtfliegen magnetisch von Essensresten und Obst angezogen werden und sich dort aufhalten, sind Trauermücken auf Pflanzen und in feuchter Blumenerde zu finden.
Wo kommen Trauermücken vor?
Trauermücken bevorzugen insbesondere feuchte Lebensräume wie Wälder, Moore und Feuchtwiesen. Dort halten sie sich unter dem Laub oder unter Pflanzen auf. Sie gedeihen ebenfalls gut in feuchtwarmen Gewächshäusern oder Wohnräumen, wo sie in der feuchten Erde von Zimmerpflanzen leben.
Wie entwickeln sich diese Mücken und wie lange leben sie?
- Das Trauermückenweibchen legt bis etwa 200 helle Eier in die feuchte Erde ab.
- Nach etwa 7 bis 8 Tagen schlüpfen die Larven, deren Nahrung bis zur Verpuppung aus Erde und Wurzeln besteht.
- Die Verpuppung findet im Juli und August statt.
- Eine erwachsene Trauermücke lebt nur etwa 5 Tage. In dieser Zeit paart sie sich, legt Eier ab und nimmt keine Nahrung auf außer Wasser. Der gesamte Lebenszyklus einer Trauermücke dauert etwa 3 bis 4 Wochen.
Wovon ernähren sich Trauermücken?
In ihrem natürlichen Lebensraum ernährt sich die Larve von organischem Material wie Laub, Holzrinde, Pilze und ähnlichem. In manchen Jahren kommt es zu einer so starken Vermehrung der Tiere, dass diese von Mai bis Juni mehrere Meter lange Larvenzüge (Heerwurm genannt) bilden, die man im Wald sehen kann.
Auch in zu nasser Blumenerde im Wohnraum können sich die Trauermücken intensiv vermehren. Dabei leben die Larven in den nassen Wurzelballen.
Vögel, Spinnen und Raubinsekten als natürliche Feinde
In Wohnräumen und Gärtnereien sind Trauermücken weitestgehend vor ihren natürlichen Feinden geschützt. Zu diesen zählen Vögel, Spinnen und Raubinsekten wie beispielsweise Raubmilben.
Können Trauermücken der menschlichen Gesundheit schaden?
Trauermücken stechen nicht, obwohl sie zu den Mücken gehören. Für den Menschen sind Trauermücken und deren Larven ungefährlich. Bei massenhaftem Auftreten zählt man die Trauermücken zu den Lästlingen. Eine Gesundheitsgefährdung ist im sensiblem Umfeld wie z.B. in Krankenhäusern möglich.
Wie kommen die Trauermücken in die Erde der häuslichen Topfpflanzen?
Die Tiere bzw. deren Larven oder Eier können sich bereits beim Kauf von Topfpflanzen oder Blumenerde in der Erde befunden haben und dann nach dem Einkauf mit in die Wohnung eingetragen worden sein. Das merkt man meist nicht gleich, sondern erst dann, wenn bereits viele Trauermücken in der Nähe des Topfes herumschwirren.
Die Tiere könnten sich außerdem über Töpfe, die man zum Überwintern in die Wohnung gebracht hat, eingeschlichen haben. Insbesondere im Herbst und im Winterkommen die ungebetenen Gäste gerne beim Lüften der Wohnung ins Haus und breiten sich auf den Fensterbänken aus.
Abschätzung der Gefahren durch Trauermücken
An ihrem natürlichen Standort, beispielsweise im Wald, Moor und in der Feuchtwiese gehört die Trauermücke und ihre Larven zu den wichtigsten laubzersetzenden Organismen.
Bei Zimmerpflanzen kann sie allerdings bei massenhaftem Befall Schäden verursachen. Schäden können auch in landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betrieben auftreten, wenn Gemüse, Zierpflanzen oder Pilze in Gewächshäusern angezogen werden. Dabei können Wurzeln und andere Pflanzenteile von den Larven angefressen werden oder Keimlinge absterben. Für Menschen und Tiere sind in der Regel ungefährlich, können aber bei Massenauftreten lästig werden.
Wie kann man testen, ob eine Pflanze von Trauermücken befallen ist?
In Wohnräumen findet man Trauermücken in der Nähe von Blumentöpfen und in der Blumenerde. Mit dem folgenden Test kann man schnell prüfen, ob eine Pflanze befallen ist: Man hält den Blumentopf in der Hand und bewegt diesen nur leicht hin und her. Wenn dann schwarze Mücken auffliegen, handelt es sich um Trauermücken. Manchmal sieht man auch die hellen Larven in der Blumenerde.
Welche alternativen Bekämpfungsmaßnahmen gibt es?
Es gibt eine Vielzahl an Bekämpfungsmethoden, von der Behinderung der Eiablage über den Einsatz von Gelbtafeln und Raubmilben bis hin zu Hausmitteln wie Backpulver oder Streichhölzern. Neben biologischen Maßnahmen kommen auch chemische Mittel zum Einsatz. Im professionellen Gartenbau greift man häufig zu Nematoden- und Raubmilben-Arten, um Trauermücken-Larven zu bekämpfen oder einem Befall vorzubeugen.
Behinderung der Eiablage
Man kann die Eiablage der Tiere behindern, indem man beispielsweise die Erde im Topf mit einen Perlonstrumpf oder einer feinen Gazegewebe abdeckt. Alternativ steckt man auch noch die komplette Pflanze unter diese Abdeckung. Diese Methode eignet sich eher bei kleineren Pflanzen.
Gelbsticker und Gelbtafeln
Viele Insekten fliegen auf die Farbe Gelb, so auch auch die Trauermücken. Die im Gartenhandel oder Drogerien erhältlichen Gelbsticker oder Gelbtafeln werden in die Erde gesteckt und locken durch ihre gelbe Farben und einen aufgebrachten Lockstoff Insekten an.
Die Sticker und Tafeln enthalten auch eine klebende Substanz, an der die Insekten haften bleiben und sterben. Die Methode ist nicht besonders ästhetisch und tierfreundlich, aber wirksam.
Die Methode ist auch für Wohnungen geeignet. Einschränkend sei gesagt, dass Gelbsticker und Gelbtafeln nur zur Bekämpfung der erwachsenen Mücken funktionieren, während die Larven erhalten bleiben. Zur Bekämpfung der Larven eignen sich die im Folgenden beschriebenen Methoden.
Einsatz von Nematoden
In der biologischen Schädlingsbekämpfung von Trauermücken – und vielen tierischen Schadorganismen – werden auch Nematoden eingesetzt. Nematoden sind natürlich im Boden vorkommende Fadenwürmer, von denen es weltweit über 20.000 Arten gibt.
Die von Hobbygärtnern und in Gewächshäusern für die Bekämpfung von Trauermücken verwendete Art “Steinernema feltiae” ist mit einer Länge von etwa 0,8 mm kaum sichtbar, wirkt jedoch sehr effektiv gegen Trauermücken.
Man löst das im Gartenfachmarkt erhältliche weiße Pulver in lauwarmem Wasser auf und gibt die Lösung in das Gießwasser. Nach etwa 2 bis 3 Wochen stellt sich der Erfolg dieser Maßnahme ein.
Einsatz von Raubmilben
Zu den natürlichen Feinden der Trauermücken gehören Raubmilben.
Das macht man sich in der biologischen Schädlingsbekämpfung zunutze, indem die Raubmilben gezielt zur Bekämpfung eingesetzt werden. Die Milben sind in einem speziellen Torfsubstrat enthalten, das mit dem Hauptsubstrat zusammen verwendet wird.
Die Raubmilben fressen die Trauermücken auf. Danach können die Raubmilben noch bis zu mehreren Wochen ohne Nahrung überleben. Die Raubmilben sind ideal für den Einsatz in Gärten, Gewächshäusern und für Topf- und Zimmerpflanzen im Haus geeignet.
Einsatz von Bakterien
In den Sporen des Bakteriums Bacillus thuringiensis sind bestimmte Eiweiße enthalten, die für die Larven der Trauermücke giftig sind. Die Bekämpfung mit diesen Bakterien dauert jedoch deutlich länger als mit den anderen genannten Methoden. Der Einsatz von Bacillus thuringiensis hat jedoch den Vorteil einer vorbeugenden Wirkung. Ein erneuter Befall wird damit verhindert.
Abwehr von Trauermücken durch fleischfressende Pflanzen
Kleinere Populationen von Trauermücken lassen sich mit fleischfressenden Pflanzen bekämpfen. Diese attraktiv aussehenden und interessanten Pflanzen setzen nicht nur Trauermücken schachmatt, sondern auch Essigfliegen und andere Insekten. Als erfolgreich im Kampf gegen Trauermücken haben sich das Gemeine Fettkraut (Pinguicula vulgaris) und das mexikanische Fettkraut (Pinguicula moranensis) erwiesen. Dazu stellt man bis zu 3 Töpfe in der Nähe der zu schützenden Pflanzen auf.
Streichhölzer in die Blumenerde stecken
Man steckt mehrere Streichhölzer mit dem Zündkopf nach unten in die Blumenerde. Die Schwefelbestandteile des Zündkopfs lösen sich durch das Gießwasser auf und bewirken ein Abtöten der Trauermückenlarven. Der Entwicklungszyklus der Trauermücken wird auf diese Weise unterbrochen. Die Mücken werden sich nicht weiter einnisten, wenn man die Streichhölzer alle 2 bis 3 Tage austauscht.
Trauermückenlarven loswerden mit Backpulver
Das gegen viele Insekten wirksame Backpulver wird gleichmäßig auf der Erde aufgebracht und mit einem Wasserzerstäuber befeuchtet. Sobald die Trauermückenlarven das Backpulver aufgenommen haben, gehen sie ein. Nicht nur die Larven, sondern auch die erwachsenen Tiere reagieren empfindlich beim Kontakt mit Backpulver und werden dadurch geschädigt.
Trauermücken mögen keinen Geruch nach Knoblauch oder Petersilie
Bei geringen Befall können Trauermücken durch Petersilie oder Knoblauch vertrieben werden. Dazu schneidet man Knoblauch oder die Stängel von Petersilie klein und verteilt die Stückchen auf der Blumenerde. Trauermücken werden sich von den behandelten Töpfen ferngehalten.
Trauermücken durch Schnittlauchgeruch vertreiben
In Gemüsebeeten und Gewächshäusern kann man zur Bekämpfung von Trauermücken die Ränder mit Schnittlauch bepflanzen. Durch den intensiven Geruch des Schnittlauchs werden Trauermücken vertrieben.
Chemische Maßnahmen
Als allerletzte Wahl können Insektizide zur Bekämpfung von Trauermücken eingesetzt werden. Diese enthalten als wirksame Bestandteile meist Acetamiprid oder Azadirachtin. Der Wirkstoff Acetamiprid wirkt auch gleichzeitig gegen Spinnmilben sowie Schild- und Blattläuse. Azadirachtin ist gegen ein großes Spektrum an Schädlingen wirksam, wie beispielsweise Kartoffelkäfer, Blattläuse und Weiße Fliege. Dieser Wirkstoff ist auch als geruchlose Gießanwendung erhältlich und kann ohne Probleme auch in Innenräumen oder Wintergärten angewendet werden.
Keine minderwertige Blumenerde verwenden
Beim Kauf von Blumenerde sollte man auf Qualität achten und nur hochwertige Blumenerde verwenden.
Trauermücken werden oft über Blumenerde von geringer Qualität eingeschleppt. Die Larven und Eier der Lästlinge sind bereits in der Erde enthalten.
Vorbeugen mit Kalk und Kies
Trauermücken lieben die Feuchtigkeit und feuchtes Klima. Daher gedeihen sie bestens in warmen, feuchten Gewächshäusern.
Dort werden sie unter anderem dadurch gekämpft, indem man insbesondere dauerfeuchte Stellen im Fundament oder unter Tischen mit Kalk bestäubt oder eine Kiesschicht auf offene Böden aufbringt.
Dauerfeuchte im Blumentopf vermeiden
Damit sich Trauermücken nicht in Blumentöpfen einnisten, sollte man dafür sorgen, dass die oberste Bodenschicht im Topf nicht ständig feucht ist. Die Erde sollte mit Sand, kleinen Kieselsteinen oder Kalk bedeckt sein. Stehendes Wasser in Blumentöpfen sollte man immer vermeiden!
Austausch von befallender Erde
Ein Befall mit Trauermücken geht meist mit einer Schimmelbildung auf der Erdoberfläche einher. Bei Zimmerpflanzen sollte man die betroffenen Pflanzen umtopfen und die befallene Erde entsorgen.
Erde mit Quarzsand abdecken
Mit Quarzsand kann man einem Befall mit Trauermücken effektiv vorbeugen.
Dazu nimmt man einen Teil der Blumenerde aus dem Topf heraus und bringt eine 2 bis 3 mm dicke Schicht Quarzsand auf. Dazu ist Vogel- oder Chinchilla-Sand geeignet. Der Sand dient als natürliche Sperre gegen das Eindringen der Trauermücken. Die restliche Blumenerde verwendet man zum Abdecken.
Um die obere Erdschicht immer trocken zu halten, darf man die Pflanze nur noch “von unten gießen”. Das bedeutet: Man gießt das Wasser nicht auf die Erde, sondern nur in den Untersetzer oder in den Übertopf.
Isolieren der befallenen Pflanze
Man sollte untersuchen, welche Pflanze von den Trauermücken befallen ist und diese von den anderen isolieren. Diese Pflanze stellt man am besten in einen anderen Raum, in dem sich keine Pflanzen befinden. So verhindert man eine Ausbreitung der Mücken auf weitere Pflanzen.
Mehr erfahren:
https://www.umweltbundesamt.de/trauermuecke
http://www.fruchtfliegen-info.de/trauermuecken-bekaempfen/
https://www.ndr.de/ratgeber/garten/schaedlinge/Trauermuecken-bekaempfen-Diese-Mittel-helfen,trauermuecken104.html
https://www.xn--trauermcken-zhb.com/trauermuecken-loswerden/
https://indoorgarten.com/trauermuecken-bekaempfen/
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