Zwar gehören Geschirrspüler in vielen Küchen heute zum Standard, dennoch tauchen immer wieder Fragen auf: Ist die Verwendung eines solchen Gerätes nicht verschwenderischer als das Spülen von Hand? Muss ich mein Geschirr vorher abspülen, bevor ich es einfülle? Und für welches Gerät soll ich mich entscheiden?
Das kann ein Geschirrspüler leisten
Ein Geschirrspüler ist ein extrem praktisches Helferlein in der Küche, das das lästige Spülen von Hand komplett ersetzen kann. Es gibt jedoch einige Teile, die nicht in den Geschirrspüler dürfen, etwa Geschirr mit Goldrand, manche Pfannen und Töpfe oder Kochgeschirr, das mit einem Dichtgummi o.Ä. ausgestattet ist. Hierbei sollte man immer die Hinweise beachten, die man beim Kauf von Geschirr bekommt; im Zweifelsfall verzichtet man bei Second Hand Geschirr lieber auf das automatische Spülen. Gerade ältere Teller und Tassen können mit der Zeit ihre Muster und Farben verlieren, wenn sie nicht sanft von Hand gespült werden.
Auch silbernes Besteck oder Schüsseln aus Kupfer oder ähnlichen Materialien haben im Geschirrspüler nichts zu suchen. Ansonsten darf alles gespült werden, was einfach auf Knopfdruck passiert. Ein weiterer Vorteil: Während man noch schmutziges Geschirr „sammelt“, kann das vorhandene bereits in das Gerät eingeräumt werden und steht nicht in der Küche herum.
Der erste Geschirrspüler wurde bereits 1886 patentiert
Das Spülen von Hand ist nicht erst für die moderne Hausfrau eine lästige Aufgabe, sondern belastete bereits die reiche Politikergattin Josephine Cochrane. Sie gab gern große Feste, musste jedoch damit leben, dass das von Hand spülende Personal öfter einmal Porzellan zerschlug. Also erdachte die Tochter eines Ingenieurs einen automatischen Spülautomaten und meldete ihn 1886 zum Patent an. Auf der Weltausstellung 1893 in Chicago wurde die Erfindung ausgezeichnet, allerdings ging der Preis an einen Mister Cochrane, denn als Frau durfte Josephine an der Verleihung nicht teilnehmen.
Viele potenzielle Kunden fragten, wozu man ein Gerät für etwas braucht, was eine Hausfrau doch perfekt mit den Händen erledigen kann? Die meisten Frauen sind der Erfinderin für ihre Idee heute jedoch sehr dankbar. Allerdings dauerte es noch Jahrzehnte, bis die Spülmaschine in die privaten Haushalte einziehen konnte, die ersten Kunden waren alle gewerblich. Dementsprechend groß waren die Teile, die in einen privaten Haushalt gar nicht gepasst hätten.
Ein Besucher aus Gütersloh bekam diese Maschinen zu Gesicht und brachte die Idee mit nach Deutschland. Es war der Sohn des Reinhard Zinkann, der zusammen mit Carl Miele eine erfolgreiche Fabrik für allerlei Gerätschaften betrieb. 1929 baute Miele dann die erste Geschirrspülmaschine Europas, die wesentlich kleinere Abmessungen hatte. Das Ganze verschwand jedoch in der Schublade und wurde erst in den 1960er-Jahren wieder jervorgeholt. Von nun an dauerte es weitere 20 Jahre, bis die Geräte alle Ansprüche an Reinlichkeit, Handhabung und Erschwinglichkeit erfüllen konnten.
Wie umweltfreundlich ist das automatische Spülen?
Nachhaltigkeit ist heute für die meisten Menschen ein wichtiges Thema und wird in anstehende Kaufentscheidungen mit einbezogen. Und auch, wenn das Spülen von Hand zeitaufwendiger ist als das Spülen mit der Maschine, würden sich vielleicht gerade kleine Haushalte doch dafür entscheiden. Doch das ist nicht nötig:
Gerade moderne Geschirrspülmaschinen sind deutlich sparsamer, als man es beim Handspülen sein könnte. Sie verbrauchen weniger Wasser und Energie und setzen die Spülmittel gezielt ein, was ebenso zu einer Ersparnis führt. Umweltfreundliche DIY Rezepte mit Waschsoda eignen sich zum Einsatz im Geschirrspüler, ebenso wie man auch Handspülmittel selbst machen kann.
Es gibt jedoch einige Tipps, mit denen man Energieverschwendung vermeiden kann:
- Nach Möglichkeit sollte man immer das Sparprogramm des Geschirrspülers verwenden.
- Grober Schmutz sollte im Müll entsorgt werden, sonst kann es zu einer Verstopfung kommen. Es ist jedoch unnötig, das Geschirr von Hand vor zu spülen, das verschwendet nur Wasser!
- Der Geschirrspüler sollte voll beladen werden, jedoch so, dass sich die einzelnen Teile nicht berühren und verhindern, dass das Wasser überallhin gelangen kann. Hat man jedoch am Abend einen nicht ganz vollen Geschirrspüler, sollte man ihn dennoch starten, denn verkrustete Reste zu entfernen, verbraucht noch mehr Wasser und Energie.
Für welchen Geschirrspüler soll ich mich entscheiden?
Integrierte Geräte sind Standard, doch welche Größe ist die beste?
Die meisten Spülgeräte sind heute in der Küchenzeile integriert. Plant man eine Küche neu, hat man hier die Qual der Wahl, was die Größe betrifft. Lebt man mit mehreren Personen in einem Haushalt, wird man zu einem großen Geschirrspüler greifen, doch dieser lässt sich später nicht einfach gegen einen kleineren eintauschen. Dennoch sind vollintegrierte Geräte am schönsten, da sie sich in das optische Konzept der Küche eingliedern.
Wer Wert auf Flexibilität bei der Größe des Geräts legt, der sollte sich für einen frei stehenden Spülautomaten entscheiden. Für sehr kleine Haushalte kommt auch ein Gerät infrage, das auf den Tisch gestellt werden kann.
Das wichtigste Thema: Nachhaltigkeit
Der Strompreis hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt, und auch die Gebühren für Wasser steigen an. Nicht nur aus diesem Grund ist es besonders wichtig, zu einem sparsamen Gerät zu greifen. Wer allein lebt, kauft also am besten einen kleinen Spüler.
Auf dem Gerät sind alle wichtigen Informationen vermerkt, also die Energieeffizienzklasse, der durchschnittliche Stromverbrauch in Kilowattstunden (kWh) pro Jahr, der Wasserverbrauch in Litern und die die maximale Menge der Beladung in Kilogramm.
Seit 2012 müssen alle Geschirrspüler mindest die Energieeffizienzklasse A haben, A+++ ist die beste und sparsamste aller Klassen. Doch Achtung, die Angaben auf dem Energielabel beziehen sich jeweils auf das sparsamste Eco- oder Effizienzprogramm. Die anderen Programme können durchaus deutlich mehr verbrauchen. Auch bei der Art und Schnelligkeit des Geschirrtrocknens unterschieden sich die einzelnen Geräte deutlich.
Wer sein Gerät regelmäßig reinigt, verhindert schlechte Gerüche und Verstopfungen, die dann mit Energieaufwand wieder entfernt werden müssen. Beachtet man alle Hinweise, spült man mit einem Gerät so nachhaltig, wie es nur sein kann.
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