Schlafstörungen sind nicht selten und sehr vielfältig. Während manche Menschen einfach nicht gut einschlafen können, mangelt es bei anderen an der Fähigkeit durchzuschlafen. Zudem beklagen viele Menschen, dass sie zwar schlafen, sich danach aber nicht erholt fühlen. Das alles und noch viel mehr soll eine Gewichtsdecke beheben oder zumindest verbessern können – Und somit für einen erholsameren Schlaf sorgen. Selbst bei Angst- und Entwicklungsstörungen wird eine solche Decke sogar von Therapeuten empfohlen.
Das sind die wichtigsten Faktoren für gesunden Schlaf
Ist der Schlaf nicht erholsam, kann der Körper nicht die volle Leistung erbringen. Das Hauptsymptom Müdigkeit ist nur das Zeichen, dass der Schlaf oder die Schlafqualität nicht ausreichend ist. Aber die Auswirkungen strahlen noch weit über dieses Gefühl hinaus und wirken sich auf den gesamten Alltag aus.
Dadurch entstehen im Beruf, in der Schule, aber ebenso im privaten Umfeld erhebliche Einschränkungen. Es geschehen Fehler aufgrund der Unkonzentriertheit, die beispielsweise im Straßenverkehr ernste Folgen haben können. Durch Übermüdung ausgelöste Gereiztheit schafft zwischenmenschliche Probleme. Und schließlich können sogar Wahrnehmungsstörungen unangenehme Folgen haben.
Besteht zusätzlich noch ein anderes Problem, etwa eine Entwicklungs- oder Angststörung, sind die Auswirkungen noch drastischer.
Schlaf sollte daher keinesfalls als “verlorene” Zeit angesehen werden, sondern als wichtigste Erholungsphase für Körper und Geist.
Viele Menschen unternehmen zu wenig für einen gesunden Schlaf und finden sich mit Einschlaf- oder Durchschlafstörungen ab. Doch allein die Verbesserung des Schlafkomforts kann schon viel bewirken – Oft bereits durch vermeintlich kleine Veränderungen wie das Austauschen der Bettdecke.
Was ist eine Gewichtsdecke und woraus besteht die Füllung?
Darunter versteht man eine Decke, die ein höheres Gewicht aufweist, als eine gewöhnliche Daunen- oder Steppdecke.
Die Füllung einer normalen Decke besteht häufig entweder aus Volumenvlies oder aus Daunen. Damit kommt eine Standard-Bettdecke für Erwachsene auf etwa 1,5 bis 2 Kilogramm Gesamtgewicht.
Eine Gewichtsdecke ist hingegen zusätzlich mit Glasperlen gefüllt. Diese sind selbstverständlich nicht spitz oder gar gefährlich, denn sie sind in einzelne Kammern eingenäht und haben etwa die Größe von Sandkörnern. Dadurch erhält die Bettdecke ein höheres Gewicht.
Die Glasperlen selbst befinden sich in einer speziellen, in einzelne Kammern unterteilte Schicht in der Mitte der Decke. Umgeben ist diese Schicht von Füllmaterial und dieses ist wiederum überzogen vom Oberstoff. Damit die Glasperlen also aus der Decke austreten, ist eine tiefe Beschädigung nötig. Das ist bei normaler Nutzung nahezu unmöglich.
Weitere gängige Bezeichnungen für die Gewichtsdecke
- Sensorische Decke
- Therapiedecke
- Gravity Decke
- Umgangssprachlich auch “schwere Bettdecke”
- Englisch: Weighted blanket
Diese 3 Top-Gewichtsdecken helfen beim Einschlafen
Dreamzie Gewichtsdecke
Die 160 x 200 cm große Therapiedecke gibt es mit 6 oder 8 Kilogramm Gewicht. Sie besteht aus Bambusfasern, die als hypoallergen und besonders hautfreundlich gelten. Zudem handelt es sich hier um einen nachwachsenden, umweltschonenden Rohstoff. Dreamzie gibt 30 Tage Zeit, um die Decke zu testen.
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SCM Schwere Bettdecke
Im Sondermaß 150 x 177 cm gibt es diese Gewichtsdecke mit 8,1 Kilogramm oder 5,4 Kilogramm Gewicht. Auch weitere Sondermaße sind erhältlich, zudem mehrere Designs. Die Decke ist besonders flauschig und hält angenehm warm. Wird der passende Bezug verwendet, der optional erhältlich ist, kann die Decke darin fixiert werden.
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SCM Gewichtsdecke in Luxury Velvet Ausführung
Die 150 x 200 cm große Decke ist 6,7 Kilogramm schwer. Sie hat bereits einen Bezug, der allerdings nicht abnehmbar ist. Aufgrund der samtig weichen Oberfläche ist diese Gewichtsdecke besonders angenehm auf der Haut und wärmt hervorragend. Mehrere Farben sind erhältlich.
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Wie wendet man eine schwere Bettdecke an?
Sie wird entweder als Ersatz oder zusätzlich zur normalen Bettdecke verwendet.
Damit die Gewichtsdecke in Form bleibt und sich das eingenähte Gewicht gleichmäßig verteilt, sollte sie vor der Anwendung stets aufgeschüttelt werden.
Wie schwer ist eine Gewichtsdecke?
Das Gewicht selbst ist wählbar. Die verschiedenen Hersteller bieten hier stets eine gewisse Auswahl an. Statt die Decke also nur rein nach ihrer Größe zu wählen, kann so auch das Gewicht selbst bestimmt werden. Dieses ist in der Regel in 1kg-Schritten gestaffelt. Es wird folglich die Größe der Decke sowie das gewünschte Gewicht ausgewählt.
Wie wird das passende Gewicht ausgewählt?
Welches Gewicht noch angenehm, zu leicht oder zu schwer ist, das unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Das höchste Gewicht, welches auswählbar ist, hat folglich nicht den besten Nutzen, es kommt auf die Empfindungen jedes einzelnen Menschen an.
Ist das Gewicht zu hoch, kann sich der Anwender eingeengt, geradezu wie erdrückt fühlen. Ist das Gewicht stattdessen zu niedrig, wird kein Tiefendruck auf den Körper erzeugt – Die Decke kann also nicht wirken.
Wird die Gewichtsdecke zu therapeutischen Zwecken eingesetzt, kann man sich aber meistens nach dem Körpergewicht desjenigen, der die Decke verwenden wird, richten.
Die Bettdecke sollte ein Gewicht von etwa 10% des Körpergewichts haben. Bei einer 75 Kilogramm schweren Person sollte demnach eine 8 Kilogramm schwere Decke gewählt werden, um ausreichend Tiefendruck auszuüben.
Das ist jedoch nur ein grober Anhaltspunkt. Am wichtigsten ist, dass man sich bei der Anwendung der Gewichtsdecke wohl, aber nicht erdrückt fühlt. Manche Menschen bevorzugen daher auch ein höheres oder niedrigeres Gewicht.
Was soll das Gewicht bewirken?
Gewichtsdecken werden häufig zu therapeutischen Zwecken empfohlen, sogar schon ab Kleinkindalter. Kinderdecken sind aber selbstverständlich vom Gewicht her an Kinder angepasst.
Im Wesentlichen bewirkt das erhöhte Gewicht, welches auf dem Körper lastet, eine gewisse Entspannung. Durch den Druck, der bis in die Tiefen des Körpers reicht, dem sogenannten “Tiefendruck”, werden Muskelanspannungen gelöst. Der Druck wirkt sich aber ebenso auf das Gehirn aus und kurbelt die Produktion verschiedener Hormone an.
Für das Gehirn ist der Druck unterbewusst gleichbedeutend wie eine Umarmung und löst ein Gefühl der Geborgenheit aus. Das sorgt zusätzlich auch für eine geistige Entspannung.
Welche Anwendungsgebiete kommen in Frage?
Nicht nur bei Schlafstörungen, sondern ebenso bei Entwicklungsstörungen werden sensorische Decken empfohlen. Sie werden anstelle der normalen Bettdecke zum Schlafen verwendet.
Die Anwendung ist sehr vielfältig und reicht von ADHS, Down-Syndrom, Autismus und Asperger bis hin zur sensorischen Integrationsstörung oder Tourette.
Genauso soll das Gewicht bei einem sehr unruhigen und nicht erholsamen Schlaf helfen. Einschlafprobleme, die durch das “Nicht-Abschalten-Können” nach einem stressigen Tag oder durch Angststörungen entstehen, können ebenfalls mit einer sensorischen Decke therapiert werden.
Insbesondere die Einschlafdauer lässt sich mit einer Gewichtsdecke teils erheblich beeinflussen. Sie eignet sich daher auch für jene Menschen, die einfach nur viel Zeit zum Einschlafen benötigen.
Was sagt die Wissenschaft zu Therapiedecken?
Es gibt mehrere Studien zu diesem Thema, die aber allesamt in kleinem Rahmen, also nur mit wenigen Probanden, durchgeführt wurden. Einige dieser Ergebnisse lassen sich dort nachlesen: https://www.adhspedia.de/wiki/Gewichtsdecken#Effekte_des_Tiefendrucks
Bei ADHS und Autismus zeigte sich hier in der Gesamtsymptomatik der getesteten Kinder keine signifikante Verbesserung. Das bedeutet, dass beides durch die Anwendung einer schweren Decke im Rahmen der durchgeführten Studie nicht geheilt werden konnte.
Aber viele der Eltern wie auch Lehrer und die getesteten Kinder selbst waren davon überzeugt, dass die Gewichtsdecke ihnen beim Ein- und Durchschlafen half und sie danach ausgeglichener wirkten. Insbesondere bei ADHS verbesserte sich bei allen Kindern die Einschlafdauer auf unter 30 Minuten. Ohne die Gewichtsdecke war die Einschlafzeit im Schnitt 19% länger.
Von Herstellern durchgeführte Studien behaupten, die Produktion von Serotonin und Melatonin würde durch den Tiefendruck angeregt. Serotonin ist allgemein als Glückshormon bekannt und sorgt für Wohlbefinden. Melatonin ist hingegen für einen guten Schlaf zuständig. Bei Verwendung einer Gewichtsdecke soll gleichzeitig das Stresshormons Cortisol abgebaut werden.
Das Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München erklärte die Studienlage bezüglich der Hormonproduktion aber als unzureichend. Dennoch werben viele Gravity-Decken-Hersteller damit.
Bewirkt die Decke trotz unzureichender Studienlage überhaupt etwas?
Ja und nein.
Wichtig zu wissen ist: Nur weil die Studienlage unzureichend ist und es an Langzeitstudien mangelt, bedeutet das nicht, dass Therapiedecken nicht sinnvoll sind. Sie werden bereits seit vielen Jahren im klinischen Bereich verwendet.
Wie bereits erwähnt haben Studien ergeben, dass sich durch die Anwendung einer Gewichtsdecke Entwicklungsstörungen, Angststörungen usw. nicht heilen lassen. Die Decke ist also kein Heilmittel, sondern nur eine Unterstützung.
Dass das höhere Gewicht, welches im Schlaf auf dem Körper lastet, etwas im Körper bewirkt, ist unumstritten. So fühlen sich Menschen mit Angststörungen in der Regel wohler und auch die Dauer vom Hinlegen bis zum Einschlafen verkürzt sich in den meisten Fällen erheblich. Selbst die Tiefschlafphasen sollen durch die Anwendung einer schweren Decke durchschnittlich länger andauern. Und diese sind es, die einen Schlaf erholsam machen.
Die Wirkung findet also auch viel im Unterbewusstsein statt und lässt sich deshalb nicht immer wissenschaftlich erklären oder eindeutig nachweisen.
Die Anwendung einer Gewichtsdecke wirkt aber bei jedem Menschen aufgrund seiner individuellen Voraussetzungen unterschiedlich und kann daher nicht pauschalisiert werden. Denn warum ein Mensch nicht gut und erholsam schläft, kann ebenso Ursachen haben, die aus der Umgebung herrühren, also nicht beim Menschen selbst zu suchen sind.
Fühlen sich Menschen in ihrer Umgebung nicht wohl, werden sie dadurch emotional aufgewühlt und gestresst, dann wird die Therapiedecke daran nichts ändern. In einem solchen Fall ist es wichtig, dass zuerst die Umgebung angepasst wird und die Gewichtsdecke als zusätzliches, unterstützendes Hilfsmittel angewendet wird.
In welchen Größen sind Gewichtsdecken erhältlich?
Es gibt sie bereits in Kindergröße, aber ebenso in Standard-Größe sowie in Übergrößen. Das bedeutet, dass man in allen gängigen Größen Gewichtsdecken kaufen kann. Natürlich sind die Decken für Erwachsene schwerer als Kinderdecken.
Wo kann man eine Gewichtsdecke kaufen?
Einige Zeit waren sensorische Decken nur für den therapeutischen Bereich gedacht. Sie konnten, bis sich die Anwendung auch jenseits von ärztlich begleiteten Therapien durchsetzte, damals lediglich in Sanitätshäusern bzw. im Fachhandel erworben werden.
Seit mehreren Jahren kann man sie aber ebenso privat kaufen.
Folglich sind Therapiedecken nicht mehr ausschließlich im Fachgeschäft erhältlich, sondern genauso in Online-Shops zu finden oder direkt über Hersteller zu beziehen.
Wird eine Therapiedecke auch ärztlich verschrieben?
Verschrieben werden sie in der Regel nicht, doch der Arzt kann eine Empfehlung dafür aussprechen.
Werden die Kosten für eine Gewichtsdecke von der Krankenkasse übernommen?
Es ist möglich, einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse zu stellen. Dann wird individuell entschieden, ob die Kosten erstattet bzw. übernommen werden oder nicht. Aufgrund der unzureichenden Studienlage ist aber davon auszugehen, dass eine Therapiedecke nur äußerst selten, wenn überhaupt, von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt wird.
Wie teuer ist eine Gewichtsdecke?
Die Preise unterscheiden sich deutlich von “gewöhnlichen” Decken und beginnen bei etwa 60 Euro. Je nach Ausführung können 200 Euro und mehr für eine Therapiedecke anfallen. Der Preisvergleich verschiedener Hersteller und Anbieter kann hier mitunter viel Geld einsparen.
Schläft man sofort besser mit einer Gewichtsdecke?
Es ist falsch anzunehmen, dass jeder Mensch direkt gut mit einer schweren Decke schlafen kann. Viele müssen sich erst an das höhere Gewicht gewöhnen. Immerhin besteht zu einer gewöhnlichen Bettdecke ein großer Unterschied, denn eine normale Decke in Standard-Größe wiegt knapp 2 Kilogramm.
Die Hersteller der Gewichtsdecken empfehlen, die Decke zunächst beispielsweise auf dem Sofa zu testen. So wird der Körper mit dem Gewicht vertraut gemacht und kann sich darauf einstellen.
Für den Körper ist eine Gewichtsdecke eine große Umstellung. Drehen und die Bewegung von Armen und Beinen fällt damit plötzlich deutlich schwerer. Wird die Decke übergeworfen, legt sie sich zudem direkt an den Körper an. Dreht man sich auf eine Seite, bewegt sich die Decke nur bedingt mit. Das alles klingt zwar zunächst störend, ist aber genau das, was eine sensorische Decke letztlich so angenehm macht und sich auf die Schlafqualität auswirkt.
Weiß man schließlich, was auf einen zukommt, kann man die Therapiedecke zum Schlafen verwenden. Dennoch kann es bei einigen Menschen mehrere Tage dauern, bis diese eine Veränderung in ihrem Schlafverhalten feststellen.
Andere Menschen merken aber auch, dass sie mit einer Gewichtsdecke gar nicht klarkommen, sondern mit ihrer gewöhnlichen Bettdecke besser schlafen. Besonders bei hochsensiblen Kindern kann es mitunter vorkommen, dass diese die Anwendung der Therapiedecke verweigern, weil sie sich damit nicht wohl fühlen.
Kann man eine Gewichtsdecke waschen?
Selbstverständlich ist es möglich, eine schwere Decke in der Waschmaschine zu waschen. In der Regel sind sie aber nicht auf so hohen Temperaturen waschbar wie herkömmliche Bettdecken. Bei vielen Modellen ist 30° als höchste Waschtemperatur angegeben. In den Trockner dürfen nicht alle.
Darüber hinaus spielt natürlich auch das Gewicht und das Volumen der Therapiedecke eine Rolle, ob sie in die Waschmaschine passt. Falls nicht, muss sie in eine Reinigung gegeben werden. Auf eine chemische Reinigung sollte allerdings verzichtet werden.
Muss man einen Schonbezug verwenden?
Allein aus hygienischen Gründen beziehen die meisten Anwender ihre Bettdecke mit einem Bezug. Das ist aber nicht zwingend notwendig.
Wichtig zu wissen ist, dass die Decke innerhalb eines normalen Bezuges verrutschen kann. Das liegt schlichtweg an dem höheren Gewicht. Wird die Gewichtsdecke mit Bezug aber aufgeschüttelt, legt sie sich wieder richtig. Es kommt aber auch auf das Material des Bettbezuges an. Ist dieser besonders glatt, verrutscht die Decke natürlich häufiger.
Alternativ bieten die meisten Hersteller selbst passende Bezüge für ihre Gewichtsdecken an. In diesen soll die Decke weniger verrutschen. Manche Decken können sogar im Bezug fixiert werden. Zudem gibt es die Bezüge häufig in Sommer- und Winterausführung – Der eine wirkt kühlend, der andere wärmend.
Ist eine Therapiedecke im Sommer nicht zu warm?
Aufgrund ihrer Füllung und Schwere ist eine Gewichtsdecke natürlich etwas wärmer als eine normale Bettdecke, da sie sich eng an den Körper anlegt. Dennoch sind die Materialien in der Regel atmungsaktiv und können das ganze Jahr über verwendet werden.
Wendet man die Therapiedecke aber in Kombination mit einer normalen Bettdecke an, legt sie also darüber, wird es im Sommer selbstverständlich zu warm werden. Es ist also empfehlenswert, die Gewichtsdecke in den warmen Monaten ohne zusätzliche Bettdecke zu verwenden.
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